Es gibt im Internet schon einen ganzen Sack voll mit Erfahrungsberichten von Bauherren welche stolz erzählen und Dokumentieren wie Sie IHR Haus gebaut haben…. Das was hier folgt ist ein weiterer.
im September 2004 festgelegt, dass wir ein Haus bauen wollen. Kaufen kam für uns nicht in Frage, da für uns feststand, dass wir ein gebrauchtes „altes“ Haus nur mit sehr grossem Aufwand so modernisieren können, dass die Betriebskosten in den kommenden Jahren auf ein erträgliches Mass begrenzt bleiben (Die Betriebskosten können als Aussagekräftige PDF Datei heruntergeladen werden).
Daher haben wir uns nach einem Besichtigungstermin während der Bauphase bei einem anderen Holzhaus kunden ebenfalls für ein Holzhaus entschieden, da der Eigenleistungsanteil sehr gross ist (Wichtig wenn man nur wenig Eigenkapital zur verfügung hat) und da so gut wie gar nicht gepfuscht werden kann, da alle Bohlen einzeln auf Maas und Passung gesägt und gefräst werden.
Nach einigen Vergleichen von Angeboten bei den diversen Banken war klar, wir können 179.000€ investieren.
Also alles vertraglich festmachen. Haus aussuchen und Bestellen (54.000€). Grundstück aussuchen und Kaufen (60.200€)
31.03.2006 los geht´s
Sandplatte machen.
01.04.2006
Noch mehr Sand,und noch mehr Rutteln…
Das KG (Kanal Grundrohr) ist da.
Diese Menge reicht für das ganze Haus (Tipp: Das KG Rohr bei vielen Anschlussstellen im Verlauf zum Kanal bei jeder grösseren Abflussstelle vergrössern damit es nicht zu Verstopfung o.ä. kommen kann. Des weiteren sollte man dei Bögen und Winkel auf Komission beim Händler kaufen und ausreichend davon. idR. hat man bei den Abwasserschacht Planungen immer was vergessen, und wenn das nicht da ist beim Buddeln wird´s blöd…)
immer noch der 1.4.2006
Nachdem alles verdichtet wurde und das sog. Schnurgerüst steht werden die KG Rohre eingegraben (Tip: 1% Gefälle ist völlig ausreichend und ja nicht mit der Vaseline sparen zum zusammenstecken der Rohre)
02.04.2006
und natürlich muss der Bauherr am Folgetag kontrollieren ob alles richtig ist (Nachdem er einige Runden mit der Rüttelplatte gedreht hat und die KG (Kanal Grundrohr) Rohre verlegt hat.
Sandplatte in Nahaufnahme. Das soll so o.k. sein?? (Skeptische Blicke eines Häuslebauers)
03.04.2006
Hurra, Strom und Wasser sind da.
Na ja, jedenfalls fast
So. Sieht Ja schon ganz gut aus würde ich sagen.
Und auch das allerwichtigste auf der Baustelle ist da……..
05.04.2006
Das Fundament kommt. Zur Erklärung, wir haben ein Futura Fundament, welches ohne Streifenfundamente auskommt, 20cm Isolierung gegen das Erdreich besitzt und die Fussbodenheizung gleich intigriert hat. Bei Interesse einfach mal bei uns Nachfragen.
Die ersten Randelemente verden platziert
Skeptische Blicke der Helfer 😉
Es geht schnell voran
Ende des Tages ist das Fundament schon zu 50% fertig. Wir wollten uns gar nicht von unserer Baustelle trennen 😉
06.04.2006
Es geht morgens weiter mit der Fussbodenheizung.
Schutzfolie aufziehen
Aber vorher werden die Wände und Türen auf dem Styrodur angezeichnet, damit später bei der Montage der Wände nicht in die Leitung gebohrt werden kann. Und dann geht´s richtig los mit Rohre verlegen.
Jeder raum bekommt mindestens ein Heizungskreis der an den Verteiler angeschlossen wird
So sieht ein Auschnitt aus der Fläche aus, Mann kann erkennen, das die Rohre nur durch die Türen gehhen u damit sie später nicht angebohrt werden.
Und den Maurer will ich sehn, der so eine Aussenecke Mauern kann (zu bezahlbaren Preisen 😉
07.04.2006
Morgens geht es weiter mit dem einbau der Bewehrung
Passt alles wie eigens dafür gemacht 🙂
Nachdem alle Heizungsrohre, KG Rohre und Stahlmatten verlegt und befestigt worden sind, kann es losgehen mit dem Beton.
Die Kabeltrommel muss da liegen…..
Skeptische Blicke eines Betonpumpenfahrers;) Sowas hat der vorher noch nicht gesehen…
Und so sieht der frische und feuchte Beton aus, nachdem die Rüttellatte darüber gezogen wurde.
Die Höhe des eingefüllten Betons muss immer gemessen werden, vor Einsatz der Rüttelbohle
Fast fertig
08.04.2006
Der Beton ist jetzt wenige Stunden abgebunden und wird mit einem Tellerschleifer geglättet
Fundament Fertig. Fussbodenheizung ist darin verlegt, 20cm starke Isolierung gegen das Erdreich. Keine Streifenfundamente und im verlauf der Bauphase ist es nicht notwendig noch einmal extra Estrich in das Haus einzubringen. Also kann man rund drei Wochen früher einziehen. Und auf diese Fläche kann jeder denkbare Bodenbelag direkt aufgebracht werden.
14.04.2006
Für die Verteilung des Erdwärmekolektors habe ich einen Kellerlichtschacht umgebaut und am Fundament installiert
18.04.2006
Die 8x100m Rohre für den Erdwärmekolektor werden geliefert. (20mm Handelsübliches PE Rohr).
Rohre abwickeln und schon einmal einseitig anklemmen. (Tip: Unbedingt auf denie Hydraulische Flussrichtung achten, damit alle Kreise gleichmäsig durchströmt werden : Zulauf 1 = Rücklauf 8. Zulauf 2 = Rücklauf 7 usw.)
Erdwärmeverteiler fast fertig (einseitig angeschlossen) Tip: Die Rohrenden sorgfältig mit Isolierband o.ä. verschliessen und die einzelnen Kreise Kennzeichnen, dan kommt man beim Anschluss nicht durcheinander
Deckel drauf und feierabend
19.04.2006
Die Hauptleitungen zwischen Verteiler und Wärmepumpe verlegen
21.04.2006
Der Tag des Baggers. Als erstes die Rohre auf dem Fundament in Sicherheit bringen.
Der Schacht für den Kollektor wird angefertigt
Die Rohre werden in ca, 1,5m Tiefe in einem Abstand von 20cm voneinander verlegt
Rohre sind drin, also den Boden wieder rauf
Fast fertig,leider hat das Tageslicht nicht lange genug gehalten… An der Motivation lag es nicht 😉
22.04.2006
Das Wetter ist schlecht. Es Regnet wie aus Eimern. Das einzige was heute geschafft wurde war den Regenwassertank zu installieren und die Kolektorleitungen zu ende Verlegen. Danach alle Beteiligten Komplett durchnässt.
24.04.2006
Erdwärmeverteiler fertig installieren und zu ende anschliessen
26.04.2006
An diesem Tag habe ich den ersten Fehler am Bau verursacht. Ich bin überzeugt gewesen, dass es reichen würde, wenn der überlauf vom Regenwassertank fürs erste nur lose in der Erde liegt, und ich habe ein ca. 3 Meter langen KG Rohr verlegt und das Ende mit einem Stofftuch versehen, damit kein Getier in den Tank krabbelt. (Tip: Das nicht so machen.Nein Nein. Resultat ist später gewesen, dass der Tank übergelaufen ist, und feine Sandpartikel in grosser Zahl durch das Stofftuch zurück in den Tank geflossen sind. Also musste der Tank vor der entgültigen inbetriebnahme noch einmal vollständig ausgepumpt und gereinigt werden. Also unbedingt frühzeitig an einen Sikkerschacht denken)
Anschluss des Leerrohres am Fundament für die Leitungen zum Regenwassertank, (Saugleitung, Wasserstandsmeldung und Schwimmerschalter)
Der oben beschriebene Fehler 🙁
28.04.2006
Lieferung des Dachstuhls
Anlieferung des Hauses. Ja auf dem LKW ist wirklich alles drauf bis auf die Dachpfannen und die Fenster und Türen, die werden auf Abruf geliefert
Der Richtmeister der Lieferfirma sagt von Anfang an wo´s langgeht und hält alle in Bewegung 😉
Der LKW ist so gut wie Leer und auf dem Fundament wird´s langsam eng.
Zum Glück gibt´s den Gelben Sack. Insgesamt ist anzumerken, das eigentlich alles an Abfällen entweder aus Holz besteht,oder aus Folie. Holz in den Ofen. Folie in den Gelben Sack. Baustelle immer sauber.
Alle Pakete sind ausgepackt und jetzt gibt´s erstmal was zu lernen. Der Richtmeister erklärt allen das System nachdem montiert werden muss. Jede einzelne Bohle ist beschriftet un in einem Plan findet sich jede einzelne Bohle wieder. Viele sagen immer das wäre wie Lego für grosse und das stimmt tatsächlich 😉
Also Hammer in die Hand und Nägel in den Mund (Wobei Nägel nur benötigt werden für die Bohlen welche überlänge haben und aus mehr als einer Länge bestehen. Bei solchen Bohlen werden Bär Ankernägel zusammen mit einer Stahlplatte angebracht welche die beiden bohlen enden zusammenhalten. Ansonsten ist der Rest nur Nut und Feder zusammenschlagen
Mittach. Und das ganze läuft bisher wie´s Katzenficken
Das einzige was hier gesägt werden muss, sind die OSB Streifen für die Hinterlüftung der Wände (innen).
Passt
Der Tag ist zu ende und alle Aussenwände stehen. Tagesziel dank der vielen Helfer erreicht.
29.04.2006
Der Dachstuhl wird aufgebaut
Die einzelnen Binder werden in extra angefertigte Aussparungen in der Feder eingesetzt und mit Hilfslatten verbunden, damit sie nicht umstürzen
Die Binder kommen im Minutentakt. Alles läuft wie am Schnürchen…. Leider auch der Regen….
Dachstuhl fast fertig.
Auch die Binder für die Ecke passen perfekt
Hilfslatte annageln und Fest isser.
Trotz des Regens Tagesziel erreicht. Alle Binder sind oben.
01.05.2006
Der Erste Blick in das Haus mit Dachstuhl.
Bisher steht nur das Ständerwerk um die Türen und Fensteröffnungen herum. Das muss sich bald ändern 🙂
Alles an Material was wir benötigen liegt auf diesem Tisch
02.05.2006
Wichtiger Tag, denn heute ist den Letzten Tag der Richtmeiser von der Lieferfirma dabei. Also alle wichtigen Sachen fertig machen und nochmal sicherheitshalber kontrolieren…
Ist der Umlaufende Rehmbalken rundherum richtig verschraubt
Sind alle Sparrenfettenanker an den Bindern vernagelt
Ist das Ständerwerk inzwischen fertig
Sind alle Pfetten montiert und fest
Sind die Flugsparren (oder überhangsparren) montiert
Ist der Richtkranz da wo er hingehört 😉
Alles Prima gelaufen. Und bis zum Richtfest nur zwei mal abgesoffen. 1x beim Wärmepumpenkolektor errichten und ein weiteres mal beim Dachstuhl aufbauen.
Ab jetzt haben wir keinen Fachmann des Hersteller mehr dabei und sind auf uns allein gestellt…..
Fenster und Türen einbauen. Leider habe ich vergessen anzugeben in welcher Farbe ich die Holztüren und Fenster haben möchte. Daher sind diese in Universal Weiß angeliefert worden und sehen aus wie Kunststoff Fenster und Türen.
So, wir sind dann wie man sieht eingezogen und ab da an hatten wir nie wieder Langeweile, denn;
1. Ein Haus ist nie fertig.
2. Wenn man Besitzer eines Hauses ist hat hat man immer was zu tun.
3. kostet das alles ja auch Geld und das muss erwirtschaftet werden.
De fakto muss man also mehr Arbeiten um mehr Geld zu bekommen um alles bezahlen zu können. Hat weniger Freizeit, denn die Freie Zeit die einem noch Bleibt muss man was am Haus tun.
Aber trotz alle dem… Is schon toll so´n Haus (finde ich, meine inzwischen Ex Frau fand das nicht) 😀
Viele Bauherren sagen nach dem sie gebaut haben das sie das nie wieder machen würden weil der Stress so gross gewesen ist.
Bei Vielen Bauherren geht manches schief und sie verlieren mittendrin den Mut oder die Hoffung darauf das das Projekt Hausbau überhaupt abgeschlossen wird.
Und einige scheuen sich gleich von vorheherein vor der Verantwortung die dadurch auf einen zukommt.
Letztlich muss jeder selbst entscheiden ob er ein Haus bauen will oder nicht und vor allem was ein eigenes Haus für den jenigen an Wert im Leben darstellt. Und zwar weniger materiel als vielmehr emotional.
Für mich ist dieses Haus der Mittelpunkt meines Lebens geworden und dort hatte ich zum erstem Mal das Gefühl von Heimat (der Einzug war der 13 Umzug in meinem Leben). Und dieses Gefühl halte ich für extrem erstrebenswert und das ist es was ein eigenes Haus mir gibt. Das Gefühl Zuhause und angekommen zu sein…
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